Stadtteil St. Georg

St. Georg war einst ein Stadtteil für die Armen und die Ausgestoßenen. Denn der Stadtteil verdankt seinen Namen dem nach dem heiligen Georg benannten Lepra-Hospital, das um 1200 außerhalb der Stadtmauern Hamburgs entstand. Und die Geschichte St. Georgs ging wenig erfreulich weiter: Später fanden der Galgen und der Pestfriedhof dort ihren Platz.

In den 1960er Jahren wäre St. Georg sogar fast ganz vom Erdboden verschwunden. Damals plante die Neue Heimat, für den Bau des neuartigen Hochhausprojektes „Alsterzentrum“ beinahe den kompletten Stadtteil abzureißen. Lediglich die evangelische Dreieinigkeitskirche, die katholische Kirche St. Marien und ein paar repräsentative Häuser an der Alster sollten stehen bleiben.

Das Projekt wurde begraben, und so befindet sich der neue St. Marien-Dom heute in einem der kontrastreichsten Stadtviertel der Hansestadt in direkter Nähe zum Hauptbahnhof.
Zum Viertel gehören kulturelle Stätten wie das Schauspielhaus und das Museum für Kunst und Gewerbe, teure Hotels und Wohnungen nahe der Alster, die lebendige Lange Reihe mit ihren schwulen Szenekneipen, Cafés und kleinen Geschäften; und im Gegensatz dazu der Steindamm und der Hansaplatz mit Drogenszene und Straßenprostitution auf der Nordseite dieser Straße, aber auch viele türkische und orientalische Läden und Restaurants und mehrere Moscheen auf der anderen Seite.